Hermann Junker,
Papyrus Lonsdorfer I.
Ein Ehepakt aus der Zeit des Nektanebos,
in: SAWW [Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien], Philosophisch-historische Klasse, Band 197, 2. Abhandlung,
Wien, 1921. - 56 pp., 1 pl. -
pdf-file (3.6 MB) http://www.archive.org/details/papyruslonsdorfe00junk
"Das Hauptstück ist der im folgenden behandelte Kontrakt zwischen Eheleuten aus dem 15. Jahre des Königs Nektanebos. Die Bedeutung dieses Papyrus, von mir mit Pap. Lonsdorfer I bezeichnet, liegt einmal darin, daß wir sonst aus der XXX. Dynastie, der letzten einheimischen, keine Papyri besitzen. Dann ist die Form der Urkunde eine ganz auffallende: sie weist Elemente auf, die bisher für eine wesentlich spätere Zeit als charakteristisch gelten mußten oder sonst nicht belegt sind. Sie stellt darum eine wichtige Ergänzung in der Entwicklung der Formel dieser Kontrakte dar, wie sie jüngst von Möller gegeben wurde. Endlich bot der Wortlaut des Papyrus Veranlassung, die übliche Auffassung von dem Charakter der sogenannten Heiratsverträge einer Überprüfung zu unterziehen. Es stellte sich dabei heraus, daß sie lediglich vermögensrechtliche Abmachungen enthalten und das Eheband nicht zum Gegenstand haben. Dadurch wird unter anderem die bisherige Scheidung zwischen losen und Vollehen gegenstandslos und erhalten die von der Frau ausgestellten Urkunden erst ihre richtige Wertung." (pLonsdorfer I = pBerlin 15830; early demotic marriage document / contract)
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