Das Nyktostrategenamt im spätantiken Ägypten.
Diplomarbeit, Universität Wien.
Diplomarbeit, Universität Wien.
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
http://othes.univie.ac.at/12309/
http://othes.univie.ac.at/12309/
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Nyktostrategenamt im spätantiken Ägypten. Die Basis der Untersuchungen bilden 34 papyrologische und epigraphische Urkunden, die einen Dokumentationszeitraum vom Ende des 2. bis zum Beginn des 7. Jh. n. Chr. abdecken. Nach einer Analyse dieses Quellenmaterials in Bezug auf die chronologische und geographische Streuung und die Verteilung auf einzelne Urkundengattungen, geht es vor allem darum, aus den einzelnen Texte Informationen über das Amt selbst und dessen Inhaber zu gewinnen. Die Nyktostrategie dürfte in den ägyptischen Metropolen im Laufe des 3. Jh. eingerichtet worden sein. Es handelte sich dabei um ein rein städtisches Amt, das für gewöhnlich von zwei Funktionären gleichzeitig bekleidet wurde. Im 6. Jh. könnte es durch die Schaffung kleinerer Zuständigkeitsbereiche innerhalb des Stadtgebiets zu einer Erhöhung der Amtsträgerzahl gekommen sein. Die Aufgaben der Nyktostrategen umfassten neben Fahndungen nach Personen und der Bearbeitung von Anzeigen wegen Gewaltdelikten auch die Organisation des (nächtlichen) Wachpersonals. Letzteres könnte möglicherweise entscheidend für die Wahl des Amtstitels, der übersetzt „Nachtstratege“ lautet, gewesen sein. Aus dem Urkundenbefund geht in mehrerer Hinsicht hervor, dass die Amtsträger – zumindest im 3. und 4. Jh. – der lokalen Oberschicht angehörten. Ein beträchtlicher Teil unseres Kenntnisstandes über deren sozialen Hintergrund beruht auf dem sogenannten Aurelius Kyros-Archiv. Dieser war mehrere Jahre als Nyktostratege tätig und hinterließ eine Sammlung von Texten, die ihn sowohl in seiner offiziellen Funktion als auch bei seinen Privatgeschäften zeigen.
No comments:
Post a Comment